Heliskiing in Kamtschatka: Wo Vulkane den Pazifik küssen
Die Halbinsel Kamtschatka liegt in Ostsibirien, nördlich von Japan und westlich von Alaska – du bist verwirrt von der geografischen Lage? Kein Wunder! In Kamtschatka sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, manchmal sogar Bären. Es ist die Heimat zahlreicher Vulkane. Am Sredinny-Höhenrücken wird zwischen ihnen sogar Heliski gefahren.
Nur wenige Zentimeter scheint der Heli über der Schneedecke zu schweben. Wäre da nicht das ohrenbetäubende Rattern der Rotoren, könnte man glauben, die gewaltige Maschine stünde im Wind wie ein Adler. Seelenruhig hält Pilot Sascha sie in dieser Position, bis alle Gäste ausgestiegen sind und der letzte Ski auf dem Gipfel des Vilyuchinsk liegt. Dann rauscht der Hubschrauber davon und Stille kehrt ein. Mit dem riesigen russischen Militär-Heli des Typs MI8 zu fliegen, ist sicher nicht jedermanns Sache, doch es passt ins Programm auf der ostsibirischen Halbinsel. Zwei Gruppen á sechs Gäste plus ein Guide pro Gruppe sind in einem Heli unterwegs – der Schweizer Reiseveranstalter Alpin Travel, gegründet von Heliski-Pionier Roland Beeler, bietet ein Heliski-Abenteuer nach den höchsten Sicherheitsstandards. Die Helikopter werden stets von zwei sehr erfahrenen Piloten geflogen und von gewissenhaften Flugingenieuren gewartet. Alle Guides sind lizenzierte Ski-Bergführer mit großer Erfahrung in Kamtschatka und vielen anderen Bergregionen der Welt.
Kamtschatka: Heliskiing auf sibirischen Vulkanen
Der Vilyuchinsk ist einer der höchsten Vulkane im Sredinny-Gebirge. Von seinem Gipfel aus blickt man hinab auf die vielen anderen Feuerberge ringsherum und vor allem auf das ewige Blau des Pazifiks – ein ergreifender Moment! Es folgt der Schock. Nach den ersten Metern im Schnee wird klar, dass diese Abfahrt kein Zuckerschlecken ist. Knüppelhartes Eis und 40 Grad Gefälle – auch das gehört zu Kamtschatka. Doch die natürliche Form dieses Vulkans verspricht rasche Besserung. Nach unten hin wird’s immer flacher. Es geht durch ein Nebental, das im Schatten einer Bergschulter liegt, und plötzlich wird es pulverweich unterm Ski. Das Packeis verwandelt sich in unberührten, von der Sonneneinstrahlung geschützten Powder. Kurz darauf wartet schon der nächste Wechsel. Zurück auf dem Haupthang ist die Schneedecke inzwischen aufgefirnt und man surft regelrecht Richtung Pazifikküste. Der Vilyuchinsk wird nur bei gutem Wetter angeflogen. Hier müssen die Bedingungen stimmen, sonst wird’s zu gefährlich. Acht Kilometer lang ist die Abfahrt den Vulkan hinab, an dessen Ende ein Lunch direkt am Meer wartet.
Die sibirische Halbinsel Kamtschatka ist größer als Deutschland und Österreich zusammen, jedoch kaum besiedelt. Knapp 400.000 Menschen wohnen inmitten des UNESCO Weltnaturerbes. Diesen Titel verdient die Region aufgrund der vielen Vulkane und Geysire. Durch seine jahrzehntelange Abgeschiedenheit konnte Kamtschatka seine außergewöhnliche Natur bewahren. 30 aktive und über hundert erloschene Vulkane formten die Landschaft und prägten die Bevölkerung. Durch die Halbinsel verlaufen in nördlicher Richtung zwei Gebirgszüge, die durch ein Längstal und den Kamtschatka-Fluss voneinander getrennt sind. Beide Ketten sind vulkanischen Ursprungs. Das ältere und weniger aktive der beiden Gebiete, das Zentralgebirge, bedeckt die zentrale und westliche Hälfte Kamtschatkas und ist zwischen 1.000 und 2.000 Meter hoch.
Zwischen diesem Zentralgebirge und dem Ochotskischen Meer befindet sich die 600 bis 700 Meter hoch liegende Tundra. Der jüngere Gebirgsgürtel verläuft vom äussersten Süden der Halbinsel entlang der Pazifikküste nach Norden. Er ist durchsetzt von gewaltigen, aktiven Vulkanen, die teils über 4.000 Meter hoch und durch Bergkämme und Hochplateaus miteinander verbunden sind. – in einen davon kann man bei gutem Wetter sogar auf Ski hineinfahren!
Die beste Zeit für ein Heliskiing-Trip im Osten Russlands sind die Monate März bis Mai. Das Wetter variiert von «gemäßigt ozeanisch» an den Küsten bis zu «ausgeprägt kontinental» in den zentralen Teilen der Halbinsel. Es wird beeinflusst durch die Zyklone der japanischen See und des Gelben Meeres. Im zentralen Teil der Halbinsel ist das Wetter am kontrastreichsten.
Der lange Inlandsflug von Moskau nach Kamtschatka mit Aeroflot ist für viele schon Abenteuer genug, für Heliskier fängt das wahre Abenteuer jedoch erst nach der Landung im fernen Osten Russlands an. Kamtschatkas Hauptstadt Petropawlowsk ist zugleich auch der Ausgangspunkt für jede Heliski-Reise nach Ostsibirien. Zu UdSSR-Zeiten war sie nach Wladiwostok der wichtigste Pazifikhafen. Die Stadt ist auch heute noch geprägt von einem strategisch wichtigen Hafen für die U-Boot-Flotte sowie durch die Fischerei-Industrie. Nur wenige Autominuten entfernt liegt das Paratunka-Resort und das Hotel Bel-Kam-Tour.
Zwar bleibt Kanada der Heliskiing-Hotspot der Welt – und zwar mit so viel Auswahl, dass es für mehr als ein Leben reicht –, doch wer etwas anderes sehen will, für den ist Kamtschatka eine Alternative.
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Name | Alpin Travel |
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Location | Bel-Kam-Tour-Hotel, Paratunka Resort |
Region | Kamtschatka, Russland |
Mountain Range | Sredinny Höhenrücken |
Zielflughafen | Petropavlovsk |
Transferzeiten | ½ h |