Übungen, Tipps & Tricks fürs Tiefschneefahren
Tiefschneefahren will gelernt sein – und geübt werden! Ski Kanada, Ski USA und die Experten des Deutschen Skilehrerverbands (DSLV) geben Übungen, Tipps & Tricks fürs Powdern im tiefen Schnee.
Tipps & Tricks für Tiefschneefahren: Powdern für Einsteiger und Fortgeschrittene
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer schwerelos durch den Powder tänzeln will, muss üben, üben, üben – und ein paar Tipps & Tricks beachten.
Keine Angst vor der Falllinie
Mit der richtigen Spur- und Geschwindigkeitswahl lassen sich entstehende äußere Kräfte für ein ökonomisches Kurvenfahren nutzen. In der Falllinie muss weniger gedreht werden,
was geringeren Reibungswiderstand und mehr Fahrtwucht bedeutet. Durch eher kürzere Radien kann der Verdichtungseffekt punktueller aufgebaut und besser für den Kurvenwechsel verwendet werden. So verrückt es für Einsteiger klingt, aber die steile Falllinie macht Tiefschneefahren leichter.
„Speed is your friend“
Ein erhöhtes Anfahrtstempo lässt größere Fahrtwucht und Auftrieb entstehen, die das Kurvenfahren erleichtern – zum Vergleich stelle man sich nur einen Wasserskifahrer vor, der mit zu langsamem Tempo gezogen wird. Allerdings muss das Fahrtempo aus Sicherheitsgründen immer im Rahmen der individuellen skitechnischen Fertigkeiten liegen. Aber schon ein geringfügig kleinerer Kurvenwinkel oder eine nur 3 bis 5 Stundenkilometer schnellere Fahrt können enorm hilfreich sein. Probieren Sie es aus. „Speed is your friend“, sagen unsere Freunde in Nordamerika.
Schweben und Tauchen
Rhythmische und dynamische Hoch- und Tiefbewegungen ermöglichen durch den entstehenden Schanzeneffekt ein »langes« Schweben und »müheloses« Gleiten im Schneestaub. Ist der Schnee tief genug, kann durch ein umfangreiches Tiefgehen in der Steuerung auch abgetaucht werden. Fast der ganze Körper versinkt dabei im Schnee.
Der Spaßfaktor und das Fahrgefühl sind dabei unglaublich. Aber Vorsicht: Luft anhalten nicht vergessen oder Schnorchel mitnehmen, wie die Kanadier gern sagen!
Regelmäßig ausatmen
Nehmen Sie das mit dem Luft anhalten bloß nicht ernst! Im Gegenteil. Einsteiger machen tatsächlich oft den Fehler, die Luft beim Tiefschneefahren anzuhalten, weil sie so überwältigt und konzentriert sind. Atmen Sie am besten bei jedem Schwung aus. Dann kommen Sie nicht außer Atem und außerdem in einen perfekten Fahrrhythmus für kurze Schwünge.
Rhythm & Blues
Konzentrieren Sie sich mal voll und ganz auf den Bewegungsrhythmus. Durch rhythmisches Strecken und Beugen wird ein immer wiederkehrendes muskuläres Spannen und Entspannen erreicht – kurz strecken = spannen, lange schweben und
beugen = entspannen. Ein optimaler Bewegungsfluss entsteht, der ein fast müheloses Fahren im Tiefschnee ermöglicht. Summen Sie ruhig dazu Ihren Lieblingssong als Taktgeber.
Zöpfe flechten oder »8er fahren«
Der Experte im Tiefschnee wird an seiner Spur erkannt. Schwingen zwei Fahrer von unten gesehen genau deckungsgleich und im Abstand von einer Kurve hintereinander, entsteht ein Muster, das einem Zopf oder einer 8 gleicht. In dieser Disziplin gibt es sogar Europa- und Weltmeisterschaften (Powder 8). Ein Wettkampf bietet sich also geradezu an. Zwei Paare starten gleichzeitig nebeneinander: Welches Team fährt die schöneren Zöpfe und hat auch noch die höhere Geschwindigkeit? Zusätzlich wird bei dieser Formation
weniger Tiefschneefläche verbraucht – so bleibt noch etwas für die nächste Fahrt übrig. Powderhänge sind schließlich wertvoll – nicht überall gibt es sie in Hülle und Fülle wie beim Catskiing und Heliskiing in Kanada.
Als nächstes: Die häufigsten Fehler beim Tiefschneefahren und wie man sie vermeidet
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Noch mehr Infos zu Ski- und Snowboard-Fahrtechnik-Themen bieten die Lehrpläne des Deutschen Skilehrerverbands:
DSLV Lehrplan – Skifahren einfach, 2012, ISBN 978-3-8354-0869-2
DSLV Lehrplan – Freeriden einfach, 2012, ISBN 978-3-8354-0872-2
DSLV Lehrplan – Snowboarden einfach, 2012 ISBN 978-3-8354-0870-8
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